Wettbewerbsfähigkeit in der Europäische Union beachten und generellen Unmut gegenüber der Ampel-Regierung ernst nehmen

„Ich kann die protestierenden Bauern gut verstehen. Auch wenn die Bundesregierung die vorgeschlagenen Kürzungen teilweise zurückgenommen hat, bliebt es ein Problem, dass die Ampel eine Wettbewerbsverzerrung zu Lasten deutscher Landwirte in der Europäischen Union plant. In vielen anderen europäischen Ländern wie z.B. Frankreich ist Agrardiesel schon heute günstiger als in Deutschland. Durch die vorgesehenen Kürzungen würde sich das Problem noch weiter verschärfen“, erklärte Peter Liese anlässlich der Bauernproteste am heutigen Montag.

„Außerdem geht es den Landwirten meiner Einschätzung nach nicht nur um diesen Einzelpunkt. Sie fühlen sich generell von der Bundesregierung nicht wertgeschätzt, weil es zwar immer mehr Auflagen gibt, im Gegensatz aber nicht mehr, sondern sogar weniger Unterstützung. Ein Problem ist sicherlich auch die mangelnde Wahrung des Lohnabstandgebots. Landwirte arbeiten hart und teilweise auch mindestens doppelt so viel wie durchschnittliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, d.h. 70-80 Stunden in der Woche. Sie sind auf Arbeitskräfte angewiesen und durch die starke Erhöhung des Bürgergeldes fühlen sie ihre Arbeit dadurch weniger wertgeschätzt und es ist noch schwieriger als bisher, Arbeitskräfte für die anstrengende Tätigkeit in landwirtschaftlichen Betrieben zu motivieren.“ Wichtig ist nach Ansicht Lieses aber, dass die Proteste auf jeden Fall friedlich bleiben und dass sich die Protestierenden an Recht und Gesetz halten. „Gesetze müssen eingehalten werden. Das gilt für alle Protestierenden, egal wie berechtigt das Anliegen ist“, bekräftigte Peter Liese.