Vor allem Kinder mit erhöhtem Risiko jetzt schnell impfen


Die Europäische Kommission hat nach Gesprächen mit der Firma BioNTech mitgeteilt, dass die Lieferung der speziellen Dosen des Impfstoffs für Kinder in die Europäische Union vorgezogen werden. Schon in diesem Jahr können dreizehn Millionen Dosen in der Europäischen Union ausgeliefert werden. Ab Januar gibt es dann pro Monat zwanzig Millionen Dosen.

„Eine Impfung ist besonders für Kinder die im Falle einer Infektion ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, wie Kinder mit Down-Syndrom, Herzfehlern oder einer Lungenerkrankung, wichtig. Deswegen freue mich sehr über diese gute Nachricht. Es ist jetzt extrem wichtig die richtigen Prioritäten zu setzen. Eine Impfung von Kindern ohne erhöhtes Risiko, sollten nach Rücksprache mit den Eltern und soweit es möglich ist, den Kindern selber, möglich sein. Aber Priorität müssen Kinder mit Vorerkrankungen haben“, so der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP-Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese.

„Die vorgezogene Lieferung macht es umso dringender, dass sich die Ständige Impfkommission zügig äußert. Ich habe Verständnis, dass man nicht jetzt schon eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe geben möchte, aber auch damit sollte die STIKO nicht zu lange warten, da schon jeden Tag Daten aus den USA und Israel kommen. Eine Empfehlung für Kinder mit Vorerkrankungen sollte meiner Ansicht nach aber spätestens am 13. Dezember vorliegen“, so Liese weiter, der als Arzt selber in einer Kinderklinik gearbeitet hat.

Liese erläuterte, dass nach der Zulassung des Impfstoffs für Fünf- bis Elfjährige zunächst das Problem bestand, dass Kinder normalerweise nicht mit den Erwachsenendosen geimpft werden sollten, da sie nur ein Drittel der Dosis erhalten und es schwierig ist aus Erwachsenendosen diese genaue Menge präzise zu applizieren. „Eine Impfung ist im Rahmen des sogenannten Off-Label-Use trotzdem möglich, aber die speziellen Dosen geben Ärzten, Kindern und Eltern eine zusätzliche Sicherheit“. Peter Liese hatte sich gegenüber der EMA für eine zügige Bearbeitung des Zulassungsantrags ohne Abstriche bei der Sicherheit und bei der Firma BioNTech für ein Vorziehen der Lieferung eingesetzt.