Peter Liese: Gefährliche PFAS dort, wo sie ersetzbar sind und in die Umwelt geraten, verbieten / Verfahren zu einem generellen Verbot einstellen
Die Europäische Kommission hat in dieser Woche bekannt gegeben, dass sie die Anwendungen einer bestimmten Untergruppe der PFAS, nämlich Undecafluorhexansäure (PFHxA), ab Oktober einschränken wird. Bei PFAS handelt es sich um eine riesige Stoffgruppe, von der einige Untergruppen für Mensch und Umwelt gefährlich sind. Sie werden nicht nur in Regenwesten, Imprägniersprays oder Pizza-Boxen verwendet, sondern auch in sehr wichtigen Anwendungen für die Energiewende wie z.B. für die Herstellung von Wasserstoff und Windenergie, aber zur Herstellung von Impfstoffen und in der Medizintechnik. Die Kommission hat nun ein Teilverbot für eine Untergruppe beschlossen. Dieses Verfahren ist unabhängig von dem Vorschlag der Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die mit vier weiteren Mitgliedstaaten ein Totalverbot vorgeschlagen hat.
Dazu erklärte der umweltpolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP, Christdemokraten), Dr. Peter Liese: „Das Vorgehen der Europäischen Kommission von dieser Woche ist vernünftig. Man muss sich die einzelnen Untergruppen anschauen und genau hinsehen, wo PFAS ersetzbar ist und wo nicht. Außerdem muss man auch schauen, wo überhaupt die Gefahr besteht, dass sich diese Stoffe im großen Stil in Mensch und Umwelt verbreiten. Dies ist bei Regenwesten, Pizza-Boxen, Imprägniersprays, Löschschaum und Hautpflegeprodukten selbstverständlich der Fall. Deswegen halte ich den jetzigen Schritt für richtig. Ein Totalverbot, wie es von Frau Lemke und anderen gefordert wird, darf es jedoch auf keinen Fall geben. In vielen Anwendungsbereichen gelangt PFAS nicht in die Umwelt. Viele Untergruppen sind weniger schädlich als PFHxA und vor allen Dingen würde ein Totalverbot die Energiewende ausbremsen und wegen der Notwendigkeit in der Medizin sogar Menschenleben gefährden.“